Personen, die ein Hochschulstudium mit den veralteten Abschlüssen Diplom oder Magister oder aber mit dem an den internationalen Standard angepassten Master erfolgreich abgeschlossen haben, können durch das Verfassen einer Dissertation den Doktorgrad erwerben.
Je nach Satzung der jeweiligen Universität sind dazu verschiedene Voraussetzungen notwendig, beispielsweise das Erwerben diverser zusätzlicher qualifizierender Seminarscheine oder ein bestimmter Notendurchschnitt in der Abschlussarbeit.
Die Doktorarbeit wird im Regelfall in einem Zeitraum von etwa drei Jahren verfasst, das Promotionsstudium umfasst sechs Semester.
Der Anfangsprozess
Die wohl schwierigste Hürde beim Verfassen einer Dissertation stellt die Wahl des Themas dar. In manchen Fällen gibt der Doktorvater ein Arbeitsthema vor, dies ist aber zumeist im Bereich seiner Hauptforschungsthemen angesiedelt und deshalb oftmals mit Vorsicht zu genießen. Gängiger ist die eigene Themenfindung, bei der nach einem geeigneten Arbeitsbereich gesucht wird, der auf seine Tauglichkeit hin überprüft und dann dem Betreuer vorgestellt werden kann.
Bei diesen ersten Schritten muss vor allem ausgelotet werden, wie tragfähig das Arbeitsthema ist. Dies ist am besten zu überprüfen, indem man den Bestand der Sekundärliteratur sichtet und abwägt, wie viele Werke sich dem eigenen Thema widmen, ob geeignete Quellen zugänglich und vorhanden sind und welche Fragen sich an die Kernthese anknüpfen lassen könnten.
Die Forschungsliteratur und der Ablauf
Zu den wichtigsten Faktoren einer gelungenen Dissertation zählt die Forschungsliteratur, die als Fundament für die eigenen Überlegungen zählt. Deshalb muss diese besonders umsichtig herangezogen und auf ihre Aktualität hin überprüft werden. Dies geschieht mittels Recherche in der Universitätsbibliothek, im Internet und in diversen Archiven.
Sobald geeignete Literatur vorhanden ist und sich genügend Material angesammelt hat, kann mit dem Exzerpieren der Werke begonnen werden, die wichtigsten, das eigene Thema betreffenden Fakten werden notiert und in eigenen Worten zusammengefasst, die Literatur wird sorgfältig aufgeführt und zitiert.
Ab dem Zeitpunkt, an dem tragfähige Sekundärliteratur vorhanden ist, stellt das eigentliche Schreiben der Arbeit keine große Hürde mehr dar und kann in Angriff genommen werden.